Brief an eine(n) Freund(in) vor dem Tempel

"Dieser Brief soll letztlich eine Einladung sein. Er wird weitgehend die Form von Fragen annehmen. Ich werde Ihnen sagen, was ich von der Freimaurerei verstanden habe, was mir dieser Ansatz gebracht hat und immer noch bringt, weitgehend im relativen Ton des Zeugnisses: Ich bin kein "Gläubiger" der Freimaurerei, ich bin ein "Praktizierender" der Freimaurerei. Die Freimaurerei ist nur ein möglicher Weg unter vielen, sie ist in erster Linie nur ein Mittel. Sie ermöglicht eine kritische Distanz, aber auch eine Bewegung, was sie zu einer "Initiation" macht. Ich habe kein Dogma zu verteidigen. Ich habe einfach dank der Freimaurerei einen fruchtbaren Prozess durchlaufen, der mich, wie mir scheint, freier gemacht hat. Ich teile ihn weder als Wahrheit noch als Selbstverständlichkeit für alle, sondern als einen möglichen Weg, die Welt wieder zu verzaubern und an einigen unentscheidbaren Fragen zu arbeiten, darunter die berühmten Fragen nach dem Sinn, den Bedeutungen und dem Wesen unseres Lebens".